Bild von der Künstlerin Dorothee Joas bei Ihrer Ausstellung in Meersburg,
Hier der Anfangstext zur Ausstellung
von Michael Stoll:
STRANDGUT
Gewachsen, gefallen,
hin-fort-gespült, bewegt und verworfen.
Stille am See, und am
Morgen. Das Wasser — klar und ruhig; Von der Bewegung ans Ufer gespült —
der Ast; gerollt der Stein.
Du stehst da —
in Dir ist es ruhig
in Dir ist es still
und in Dir — diese bloße
— Schauen.
Du nimmst den Ast
Du umfasst den Stein
deinen Ast
deinen Stein.
Im feinen Gemaser und der
Struktur des Astes
Im Ton des Steins
Im Er-leuchten der Farben
… so in der erlösten
Dichte des Aufgefunden- und
Gestrandeten
ist Wohnung möglich;
das wahr-genommen feine
Schwingen
des Gegebenen —
dein Zu-Hause,
dein Zu-Bergendes!
Dieses, dein Spiel – Werk
durch die Welt all-der-Gestelltheit tragen …
in De-mut ertragen all-das
Wechselspiel der Formen,
die immer auch Dich auf dem
Weg zeigen;
Doch angekommen — jetzt,
wo das Stimmige dich erhellt
und zu Dir spricht:
Ja
— das ist es!
Und hier spricht das
Heil-ige —
wo die Formen des Astwerks
Dich tragen;
wo das Rund eines Türkis
– Blau – Indigo zum Klingen
Dich und a
n d e r e Wahr-nehmende
zu weisen fähig ist .
Gewitter nach einem heißen
Sommertag; das Laufen auf dem warmen Teer im Duft von der Nässe abgelegten
Staubes; Du gehst freudig und bestimmt und zu Seiten und mit Dir — Beschwingte
des Weges, begleitet und leuchtend der Formen-spiele in der Nacht:
Zeichen an der Wand
Klingendes
Gepräge
bloßen
Staunens.