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A
L L I T Z T E - Erste Edition - v. Michael Stoll
(A U S Z U G)
Rauhreif
an der Birke; feiner
Schnee fliegt ans Fenster, — leise weht der Wind und die Katze schleicht hinüber
zu den Winterkästen, wo die Meisen an Fettkugeln arglos pickend baumeln.
Orangene
Schale, glatter, pooriger, runder Körper; Eingraben, sorgsames Lösen der
Schale — entblößt
und frei-gelegt; im Spalt vertieft die pralle, zarte Oberfläche gespürt und
mit dem Biß die süße Kühle an Zunge und Gaumen.
Fahrt
zurück und Türe zu — gewiß in Sterblichen, Zeiten.
Ins
Freie, vor dem Aschen
- Regen
trotzig mit dem Ruß-Gesicht; stand-haft, — ein Baum ver-wurzelt, fest,
fest und fester, wie der junge Vogel zum letzten Mal vom Hort, springt.
Das
verfallende Haus und die schwer beladenen Äste,
ab-gebrochene Töchter dick-stämmig Weißgescheckter; —
doch
zuletzt wird das Feuer doch brennen und der Stein sein masslos kälte-ständiges
Verlangen los-lassen.
Der
Bruch des Steges, die Konzentration, das Weiß und endliche Heimkehr.
Hell
- strahlend singt, der Morgen.
Vorher
war weiß, alles weiß und kalt, gefroren, — Frost und still, dem Schein nach
un-bewegt;
und
nun - Farben, nicht grau, schmutzig, nein; — wärmer die Luft, und doch,
ver-schieden.
Erde
rot und gelb die blühenden Blumen!
Im
Aschenland der Regen. Und der Teller Korn. Und die Spreu.
Das
in Kindstagen gebotene Unter-die-Plane-kriechen zur abendlichen Vorstellung des
Wander-zirkus, bang und doch so un-end-lich dem Atem nah.
Weiß
mit ganzem Körper aufgetragen —-.
Die
Wellen zur Skulptur erhoben; der Herzschlag des Kindes wiegend im Wind; und das
Mit-Atmen wandelt dein Atmen.
Zu
—--
Alles-ist-bei-ihr-mit-ihr-dabei-und-kann-gar-nicht-aus-Ein-ander-differenziert-werden-und-wird-deshalb-zaghaft-nur-in-den-Mund-genommen
—-- mit dem
Au-to, ge-fahren.
Eine
Region, die zu warten schien, lang in Dürre lag, nun das Ersehnte, das Regen-de
erhielt.
Beim
Ankersetzen blinkte das Zeichen der Frau von ihrem dunklen Schoß kurz auf; gold
der Schlüssel, leicht trudelnd,
verwischend
aufblinkend segelt auf den reinen Grund aus Sand.
Dort
die Lerche am verhangenen Regen-sonntag-nachmittag; über der verlassenen
Pferdekoppel ein Tropfen, zwei Tropfen vom blättrigen, braunen Gatterholz.
Alter
Mann mit weißem Haar, leicht gesenktem Haupt, wippenden Fuß-Spitzen,
be-schreibt alten Mann, mit weißem Haar, leicht gesenktem Haupt und wippen-den,
Fuß-Spitzen.
Der
heilige Ort und das Nest; die zarte
Scham umkreist etwas wie die krächzende Krähe, obgleich hoch oben die
Lerche, singt ihren weiten Gesang, vibrierend am blauen Himmel.
Glatter,
fester Leib, — letzter Grenze reiner Schönheit;
und der sprachlose Mund, der wahrheits-volles
N i c h t s spricht;
und die Vor-stellung und die Realität
W i l l e feiern
Braut-Nacht; Nach dem fallengelassenen Brot-krumen und der aufgereckten Henne
folgt Still-Zeit, Wind-Still-Zeit.
Die
schwarze Katze schleicht aus dem Holzschuppen, eine frei liegende Dachlatte
wippt; draußen der Wind und die Axt, schlägt,
in den Gefällten, Stamm.
Im
weiten Strom des Fließens, ab und zu ein Stein,
vielleicht ein Brösel nur, scheinbar —; nein, ein Luft-ballon,
auf-zu-blasen und zum Zer-platzen zu bringen — wie ein bezauberndes,
wunderl-ich-es Spiel!
Als
das Laken ausgeschüttelt war, die Hände geordnet auf dem Schreibtisch
ver-sammelt; da war
alles recht
und gut und fast - vergessen.
Weißer
Schnee nachts gefallen; den Ofen an-geheizt; Sitzen im oberen Zimmer, arbeiten
mit Kaffee und Marmeladenbrot am Schreibtisch; Guter Platz mit direktem Blick
aus dem Fenster, rechts eine Wiese mit Apfel- und Birnbäumen, vorwiegend
Hochstamm, dahinter Wald, gegenüber das Haus von Ferdinand R., dem von s
So
unüberhörbar, so laut und ängstlich flügel-schlagend — die junge Amsel über
mir.
Gegen-über,
Arm in Arm, Schweiss-perlen, helles Licht und weisse Kacheln,
fremd und doch vertraut;
stärkeres An-schmiegen ver-birgt empfind-samen, ängstlichen Blick, von
der starken Nähe über-rascht, diese scheut und doch — licht.
Wunder-barer
Azurhimmel, sichel-förmiger
Mond; das Feuer brennt den alten Birkenstamm nieder; auf dem roten Sofa das zwei
Monate alte Kind, seine Mutter an der Küchenzeile —.
Der
Raum, das abgelegte Buch und die Frage.
Diese
Haltung, diese Kreuz-Haltung — bis in die Augen.
Mit
den Bildern — das Spiel.
Winkendes
Vogelnest mit dem rosa Schnabelinnern, dem Recken und Strecken immer wieder
und-so-weiter.
Kur-dorf
im Herbst: Leichter, kühl-frischer Wind, hinten die Amseln singen; im
Gleichfuss die alten Männer und Frauen mit billigem Parfüm von weitem — und
die Wochen-end-boote mit ver-drehten Persenningen bieten den weiß kotend und
gierig kreischenden Möwen einen sicheren Stand.
Das
feinere Leder, die glanz-bedruckten Plakate, sie, schon lange gestorben, noch dächte
man —, sondern Popanz, aufgeputzt die Gedächtnistage, alle bekannt im
Spiegelsaal mit dem Schön-gemachten und Schulter-be-klopften, Nase-hin-ge-dreht;
dabei-sein dort, gut überlebt, offen heraus-gesprochen, un-belästigt und
un-gestört je-der Bestand.
Auf
dem Abgestorbenen, Baum tummeln sich die Spatzen massen-haft.
Stock
geworden, stumm? Horchen auf den winsligen Hund, der das Geröll spürig durchstöbert;
fündig geworden — laut und beharrlich kläfft er dann schon, un-über-hörbar
und zieht, zieht.
In
der neugebauten Lagerhalle beim Richtfest, der Geiger neben den lärmenden
Langtischen und besetzten Bierbänken; leicht abseits ein kleines Mädchen mit
rotem Röckchen, es tanzt im grossen Raum allein. Sie tanzt wie ein Dom.
Das
Gesäss jungfräulich klein und wohlgeformt wie eine Knospe, die die schlottrig,
braune Hose be-deckt, an desem kalten Herbstbeginn mit schwerer Büchertasche
vorbeizieht.
D-ort
weiß, Braut öffnest dich, und Rot und Blau und Gelb und das weite Grün.
Da
—, den pelzigen Birnensaft geschmeckt; das schreiende, müde Kind und der
vergeblich gekochte Brei; die in Zorn davongefahrene Frau; das Sägen des
Brennholzes; müd und heiss in der Küche — Fliegen, draussen Landmaschinen
und dunkel.
Eigen-bewegung
— dort wo der Tropfen fällt.
Schneeflockentanz
um die streunende Mitte. Wirbelnde Kinder-Mützen; Ducken und Heben, Hoffen und
Jagen.
Spiel
— dem Vergnügen und Sinn nach.
Dieser
Blick jetzt —; immer strengerer Gestalt, folgt er, gerade-zu linien-befohlen;
mit der Wärme wird Alles
gut.
Der
Gang in bekannten Gängen, der Widerhall am hart Ge-tönten. Umschlag, Überschlag
— Hinaus!
Immer
und immer wieder im Spiel —
Aus-greifen, Ein-greifen, Leben mit Dir; am Dröhnen aufdrängender Schläge
vorbei.
Im
Kamin, der Wind leise, —ein Lied.
Ein
Blatt, ver-einzelt, marionetten-fädig läuft, wölbt, ver-dreht und tanzt über
die Strasse; — bleibt liegen, irgend-dann, plötzlich wind-los, ver-treten.
Sternsinger
auf dem Land —; die Könige mit den alten Bademänteln und ihren Sprüchen auf
den verspeckten Zetteln; sie ziehen, jung und pickelig, monoton und rituell von
Plätz-chen zu Plätz-chen ohne Aufent-halt durch den winterlich
schneematschbe-deckten Weiler; und sie hinter-lassen ihre Kreidespur in
krakeliger Bubenschrift mit der Ziffer neuen Jahres zum Zeichen der Wieder-kehr;
in Ablöse von
Mofa und empfänglicherer Erlebnisse, wenn die jüngeren Brüder dann, im
ungefragten Weil-man-es-halt-so-macht bald dann, nach-rücken.
Rundweg.
Ab-lassen des Stau-gewässer. Los-lassen die Flut. Ausgeweint und herzlich das
erneute Umgärten; dann armseits dem Freund, und wieder Abschied.
Auf
der sicheren Seite, unermüdlich
Grenzgänger; wirst
müde, wartet Ab-gründiges.
Spiel,
immer das Spiel: Et-was umkreisen, die Szenen aus dem Be-rauschen. Weiter und
mehr wollen; zuletzt und erhofft das Schwingen, der Rythmus, im
weiter-tragen-den Gesang.
Waffel
mit Honig; Wind; die weisse Tasse und das Blatt entlang die Wand, auch weiss;
mein Kind und still und Klingen ganz sacht ein wenig, ruhig, im Zimmer, am
Tisch.
Orangener
Haufen zusammen-geworfener Prellbojen im winter-verlassenen Hafen; die
schreienden Möwen, kotend ihr Weiß, verschliert auf
den wippend prallen Rundungen,
und nervös beim Abflug.
Nass
glänzender schwarzer Teer unter der Laterne; an der Haltestelle die schwarze
weibliche Linie auf dem zweigebläuten Fundament und das schüttere Ja und das
Gelb, und das sachte Ver-schwinden in der Nacht mit Nach-klang, dem Nach-klang,
der von der Sache so weit aus zurück-wies, dass er im weitesten Bogen wieder
ihn und augenblicklich traf und stammelnd, ohne Zu-griff das Ein-tauchen und
Bei-sich-bleiben, auf die Düfte warten und in ihnen erneuert zu leben,
er-wartete.
Blinder
— mit den Augen suchen, den Händen
entlang-fahren, irgendwann warten, ver-gewissern;
Am
Stachel des Brombeer-strauchs, rot, geöffnet der Mund und weiter, bis zum
Auf-Gang; kind-verlangt der Sonnmond, tapfer, aufrecht ge-blieben, schließlich.
Was
damals, unter freiem Himmel, bei den Seerosen und deinen schmalen Schultern ...
Starker
Blitz, gespaltene Buche, offene Wunde. Sie glänzt nackt wie stark, steht längs
gemein-samer Auf-Richtung, — aber erst später.
Immer-stetig-ausdauernd
—- bis da kein
Halten, als die eine Welle ist. Plan, alte zer-löcherte Fahne — hinten, weit,
ver-bleibt. Zu tun, wo-zu der Körper. Weiter, weise, der Weisung, dem
In-Bild nach; Er-schöpfend ist dein An-spruch, mit allem Wissen, Vor-Sicht und
Be-geisterung —-
bricht klirrend das Glas.
An
der Grenze schlägt es zurück;
Nein, es schwingt und immer stetig, mehr —- M e e r; — der weisse Schleier
dann, weht, Tor und Glas im Blitz, und offen.
Der
See — entlang die Spur der Stock-Enten. Bam-Bam-Bam-Bam-Bam-Bam — 18 Uhr und
angewärmt vom letzten Abend-sonnen-Licht. Da krepiert eine Drohne vor ihrem
Stock im Sand — stumm, still, nach
letztem Flug.
Er-lösend
die Tränen; — und wie das Auf-Stehen, ihr staubiges Kleid öffnete, allmählich
weich und schmiegsam —, gänzlich ohne Scham.
Und
dann zum Webenden, dem Empfind-Samen; Ereignis und Be-weg-ung — nur das
Mani-feste überwintert.
Er-lösend
die alten Mienen, die aus der Ver-klammerung, in Tieferem die Begrüssung des
Aufbruchs und Wandels tragen; — und so der junge grüne Stamm, im Bruch
sturmgeschlagener Lichtungen wächst, tat-sächlich und unver-sehens.
Im
Dunkel der Körper zarter, mit dem Blitzen in den Augen und dem weißen Hemd.
Der Fall und das Los-lassen — nächt-längs.
Die
Augen im Nebel, vor sich die blau-weiss gestreifeten Bänder und stolzen
Gesichter; weit ab im Empfind-samen, ver-träumt noch im Wundern-land an den Maßkrügen
prall gefüllten Festzelte gelehnt, schweigend und still auf-nehmend.
Mit
dem Anderen am Tisch, verstärkt
die weiße Fläche, glatt; und dann auch noch Kaffee, für die Un-rast, überwärmt,
sinnlos.
Auf
dem Gang zum Bienenhaus — ein Schwarm auf dem Wildkirschbaumast, hoch oben und
im Wind wiegend, hell glänzend; mit seinem Flügel-Auf-Gespiegel, sanft
geworden im Einsetzen des Regens.
Wagnis
Farbe und Linie und Wagnis weiter-gehen ohne Ende und Angst, dass kein Netz und
— schlimmer noch, zerissen und nichts da, wo Halt dann, ein Mögliches
Neu-Land, voll Freude — wäre.
Er-neuerung
Schicht für Schicht; — manchmal nur hauch-dünn, alles-neu-macht-der-Mai;
aus dem es-war-fast-schon-Winter heraus, wie ein Frosch und wirklich
grasgrün.
Zwei
Kästen voller Äpfel, und noch immer nicht genug.
Draussen
die Färbung der Blätter, schon weit; und warten, wie der Hund, vor der Tür.
Schweigst.
Wartest. Die
Bewegungen zu Berührenden
werden. Ohne-Ent-äusserung-Sprache;
Fliegen nach oben im Wind; und gelb in der Sonne.
Und
deinen blauen Schal, warf in die Nacht.
Im
Wort - Heimat; wo immer
spielend das Kind.
Sein
— bei Dir, und was tun als Wiegen in den Armen, wo vertraut, sind, — und
nichts zu tun übrig, ver-bleibt.
Neben
den Steinhalden das Spiel in der Hitze, bis zur Grenze — Belastbarkeit.
Hin-geben-der
Drehung des Daumens in Richtung
Nabel.
Am
See —. An den Stühlen schon Spinnweben. Starke Reflektion der Sonne. Ein
Ausflugs-schiff rauscht vorbei—;
fast leer-geräumt der See. Rechts die Wallfahrtskirche; klare Kontur bei
blauem Himmel. Grün und licht. Eine Ameise auf der roten Tischplatte wirft
ihren gigantischen Schatten vor sich her; — und ein leiser Wind.
Der
Breit-Schlag auf die Seele im Ausland; in der Erniedrigung keimend die Blume, im
Bettelgewand.
Aus
den Worten trinken. Das Suchen gleichenden Steins am Ufer; immer und immer
wieder auf-heben, auf-nehmen und ver-gleichen, weiter, bis zur Er-Schöpfung.
Fischer der Worte, — nur das; alles Andere ver-bleibt beliebig, bezogen.
Er-Leuchtung
in So-finden; in
der Aller-wieder-kehr tiefer; umfassen-der Atem; Und dann, dann erst —
Gesang!
Pfeifen-rauch
zwischen Atem-dunst-rauch; der kalte Apfel,
das
ein-gepackte Kind in der Hütte — draussen, vom Eck
das
schnee-bedeckte Kreuz leuchtet.
Der
See —- leer, weit. Alles ruhig zwischen den Rabatten.
Dicht
der Schnee auf Allem — weiß.
Dieser
rötliche Glanz und Hunderte von Rippen auf dem See. Die Glocke und die
Silhouette der Berge.
Im
Blütenweiß, die nackten Körper, tanzend vor dem Halb-Kreis roten Lichts;
un-befangen der Bewegung.
Jenseits
der Fünfzig in Lederjacke und Freizeit-Jeans, noch dunkelblau, da frisch
gekauft und ungebleicht; an der Kasse beim Heimwerkermarkt mit den Lampen und
Regal-Brettern zum Umzug unter dem Arm, bei der immer lächelnden und tief
an-blickenden jungen Kassiererin dick Honig empfängt und besoffen ob des
Zweifels er sich
gemeint fühlen könnte, immer wieder zurück-blickt, am Ausgang
bei der Schieb-türe hängen-bleibt und sich den unrasierten Kopf bös
erwachend anstösst.
Bei
R.`s zum Kaffee bei laufender Glotze
— Skispringen; in die Knie, Absprung und
möglichst sicher landen, während Kuchen und Zopf mit stehender Gabel in
der Hand verbleibt.
Immer
wieder der Schlund des Ab-Grundes, im Geflecht der Erklärungen— verfangen.
Und
dann weiter und Nicht-Wissen und doch so-viel Gewerk da-hinten, wo der Um-gang;
Wo die Freiheit, wenn nicht am
Anfang?
Das
letzte Plakat letzterer Revolution, rollend am Ende der Strasse, leicht im Wind:
Mit dem Wandel der Namen gehts ins Namen-lose,
¾
freiheit kleingeschrieben.
Bevor
Sie zur Tür hinaus-ging, — bemerkte in letzter Nebenbemerkung eine große
Verletztheit; — Schritt für Schritt bis zum Aus-gang Schwere gewann; stieß
den Tür-läufer bei-läufig, bestimmt gerade.
Wie
wir uns gaben, absolut in der möglichen, abgerungenen Hingabe; dem Schmerz, der
folgte, wohl blieb, er den Anker, dem Da-Sein die Not der Spur
und immer und immer wieder und weiter gab; — nicht anzuhalten,
sondern den Aus-Gang, zur Not mit Hilfe des Richtkreuz aufzusuchen, wo
wir uns jung, und das Leuchten und das Dasein und die Zartheit
— begriffen ist.
Zurück-gelassen;
wo scham-los Du mir, Ich Dir zu-geneigt,
mit
ganzem Körper das zart Berührbare, Unser; und für alle Welt das Herz im
Winter, im Schnee, in der Kälte
— suchend.
Bescheiden
geworden — der Wind blies den Staub auf,
mit einem Mal da Nebel ohne Sicht.
All-der-Tag
in Arbeit, dass irgendwann der schwingende Spaten singt und beim Drehen blitzt
unter der Sonne am
Morgen, trotz und trotz und trotz ...
Aus
dem Rot die Fragen nach Nähe.
Vergangene
Spur er-forschen, bis Alles nur Linie, Bewegte; — Saite, ja erklingt, die tönt,
an-tönt, weiter, und weiter ...
Mit
dem Stock getrennt die Hunde im Vorhof — im Keifen hilflos hausschuh-werfenden
Frau.
München,
Bühnenbildnerabschluss an der Hochschule der Künste und die Puppe Perikles auf
verschiedenen Drehbühnenmodellen, — wird in bester Ausführung geklaut;
die tränen-gebrochene Stimme der überarbeiteten Absolventin, kauernd
auf dem Stuhl daneben, durchbricht den halbdunklen, schmal - hohen Gang im
verwahrlosten Gebäude.
Winter
- Aus - K L A N
G.
In
aller Frühe der Schweinetransporter auf dem Weg zum Schlachthof. Die dicken
Gummischürzen warten auf Blut und die Schreie
der vereinzelten Lebewesen im Laderaum erreichen im Halbdunkel der Straßenlaterne
den im Bett sich werfenden Schläfer im Eckhaus plötzlich, — alle vierzehn
Tage wiederholt, die Schweine im Maststall eine Abteilung weiter auf-rücken.
Der
ein-ge-schlagene Weg!
Der
Vogel singt sein Lied; und schon wieder — un-er-hörter.
Wir
gingen über die Grenzen, und dann das Zittern, durch und durch, zwei Pole —
Dorn und Schale; Wie ein er-träumter Funken-flug; — blieben unter Spannung
weiter, weiter zu werden in tieferer Sprache der Hände, des Körpers.
Den Raum zu gestalten in Zartheit, alleinig neuer Sprache, verblieb; — und so
die Tiefe der Lust,
nach Wieder-holung.
Am
Morgen der unbefleckt scheinende Ort.
Still — ,die Vögel im Frühjahrsgesang nur, zu hören —. Jeder Zweig
aus alter Zeit zugewandt — dem Grünen, bald. Und da, Du, dort —mit jeder
Geste öffnest und schliesst immer weiter den Raum, end-los im Atem.
All
hin-ein zur endlichen Form; — das kindliche Spiel
umzustossen, nur dem weiteren Lauf ge-sonnen.
Die
Blätter des Mohns fallen ¾
eröffnen das Steckspiel.
Der
Glanz in den Augen der Gläubigen-Aneinander,
gespannt zwischen deiner Erde und mir und Dir.
Am
Krankenbett ein strenger Geruch nach Schweiß, als seine Hand unter dem Laken
hervor plötzlich und stark nach ihrem Arm griff, nach ihr, die ihn als
Nachbarin besuchte. Sein flehentlich-nehmendes An-rufen blieb unbeantwortet, und
sie, verwirrt, fahrig die Vase am Waschbecken für die mitgebrachten Blumen füllt,
bis zum Überlaufen, und hastig zudrehend den Wasserhahn, die Blumen wie
abwesend auf die Bank am Fenster ab-stellt.
Das
Gehäuse hinter sich gelassen, die Dächer geöffnet, alle wahrnehmbaren
Widrigkeiten durchgangen, und dann nur das Öffnen, Ausbreiten; — mit einem
Mal die Sterne, auf gedunkeltem Hintergrund, sicht-bar.
Jede
Spur — warm und duftend und weich und hungrig nach wider-ständiger, Formung.
Irgend-dann
hat sie sich, die Sprache, ursprünglich wieder gefunden;
ein Reimen mit Knospen und Milch.
Wie
weit der Sinn im Tastenden? Doch immer nur nach Gegenwart — Antwort der Berührung
jetzt und jetzt und jetzt.
Überall
der Leichtgang zum Markt, in Angst vor Ablehnung — die Suche nach Wärme; dort
die Schwüle, und da die Begrenzung-en.
So
- da - zwischen
- tändelnd.
Was
Not für ein Frei-Raum des Grenz-Gänger-s, — Brüche zu er-kunden.
Am
Grunde, Gefäß - Grunde. Ich weiß nichts Weiteres, nicht wann ein Krug bricht,
und was dann, — bleibt mir nicht zu sagen; nur verlor ich jeden falschen
Respekt dabei und immer wieder —; Dann ein Kind bin ich und ebenso kindlich in
der Berührung, bei alter Haut — ein Kokon, der lebt.
Fast
wie der Herbst-wind draußen, vor meinem Fenster;
— der Flügel schlägt.
Morgens
auf dem Schiff. Die Nacht auf dem Deck; viel Wind im Dunkel und Wehen und das
Kind spielt mit der Decke auf dem Kopf — Auf und Zu.
Blau,
auf-schäumendes Weiß, Wind-chen, Sonne auf Rücken — teils.
Die
Kraft der r-einen Bezogenheit —
auf-er-standenes Will-Kind; be-freit von Schlacke, Schicht um Schicht.
Die Tränen und das Verdrängte, der Schlupf-winkel bricht auf; aus dem Strom
der Phoenix mit weit-en Schwingen zum end-los Ewigen. Er steigt auf.
Ja,
ich ersehne es, stets in der Wärme zu leben. Dies ist der Himmel
— übers Wort, übers gesprochene Wort und alles Andere, alles
Schabrackene liegt und wartet auf Einlösung, immer und immer und immer.
In
der Nacht — wie ein entfaltetes Tuch. Schweigen, Bei-uns-Sein; Entledigung der
Kleider, das Öffnen des Gurtes, des Knopfes, Hinabstreifen der Hosen, der
Socken; das Öffnen der Bluse, — die Hände leicht, zitternd.
Dar-legen,
Neben-einander. Haarstreich über
Nabel. Die Muschel — atmet ein; der Um-Garten be-wegt sich, wiegend;
Zuletzt vor die Deichsel und — auf und — davon.
Alles
Vor-liegende vor-bei.
Pflück-bar
die Äpfel im aufgelösten Herbst-Sonnen-Licht; — will Alles gleich ab-fallen,
ein-gehen ins Weiche, Un-gepflügte. Mit Mostgeruch in den Nasenflügeln und dem
stoßweisen Atem, findest Dich am Boden, bei der Nach-lese, nahe dem Gelb, den
rostfarbenen Blättern, — bis Dir ein verspäteter Apfel auf den unbedeckten
Kopf, knallt, ihn, reibend wie ein Träumer erhebst und gehst. Halbvoll die
Kiste.
Die
Sonne erbrennt den Wechsel —; auf der eigenen Spur überprüfen oft und offen
was liegengeblieben ist, vertrocknet Krötenleib, wie eine Platte, kannst vom
Teer sie stoßen, an den Grasrandrand, wo er endgültig
versteckt, verwesen kann — weiter dann, die freie Fahrt, auf Freier
Strasse.
Schneenachts
beim Militär, das Klingen auf den Gängen
der Tür-Schlösser. Johlen, besoffenes Torkeln, im Visier der Rachakt
des gestoßenen Gefreiten; die Saufkumpanen,
willfähig - dumm ihrem Führer ergeben; Ein porzellanweißgebrochener
Schneidezahn auf dem Gang
beendet jäh das Festspiel.
Nachts
über Holzboden; von hinten den Wagen gewogen, der reich an Ernte, war.
Was
Winter, für eine Sprache nur kommen mag.
Wenn
Alles für den Blick, Alles für den Blick, Alles; — dann als erstes fliessend
die Kon-zentration, ins Erste und Letzte und dann keine Grenze, nur noch Sphäre,
Klang, ja, Klang-Sphäre, dar-auf Bereit-ung.
Und
wenn der Wind — dann ist es gut, den Mast zu spüren,
um-zu-gehen mit dem aus-ver-schiedener-Richtung-er-weht — Richtung zu
geben.
Raum
lichten; Auf-bruch ins Erlebnis — erringt die Ober-fläche; röst durch Laub,
röst durch Laub — und hindurch.
Nebelfelder,
leicht über den Wiesenflächen, darüber die Morgensonne — weit goldrote
Flut.
Ein-tauchen;
nur die Be-Griffe halten noch; dahinter die Auf-Lösung.
In
der Schrift das Ver-Stehen, das Stehen-Bleiben, Orten; und dann zuletzt, und darüber
hinaus, hin zum Wagnis — Linie.
Ekstatisch
— Sein: Um-spielen den Brand; Der Falter und sein Netz.
Und
in den Bildern im Mittelpunkt, im restlos getränkten Überblick — geliebt zu
sein.
Er-bauen
Weiteres, — wo nichts in den Händen hältst; zart-fühlen-des Tasten erstere
Geste ist; Schritt um Schritt zur festeren Gestalt ¾ und dann auch das
Los-Lassen, ermöglicht wird.
Floskel
- Fieber in den Ga-zetten, Man-schetten, Vorzeigelüsternheit, quadrings-um.
Nur
Bild, dein Bild im Prismen-Spiel für Dich; in Verwandlung meiner Selbst.
Alles
zerfällt; — ein Wohl-Geruch im Zerfall; jenseits der Bau-spar-kassen das
haarige Spiel der Larven. Welch Schönheit im Jammer!
Und
was, was jetzt, jetzt?! Langsam ffnet sich die Kinder-Hand. Leer, erfüllt mit
Abenteuerblüten —; Bist Wort ge-worden.
Schweigen,
wo`s lang die Nacht ist, wo`s schmal lockt und tropft und ein-lädt ¾ zu Recht. Dort, im Recht, rollt die Kugel in der Schale,
aus ¾. Dort,
rechtens ist das Gras grün, immer, ¾
da.
Aus
der weiteren, oder näheren Er-innerung aufgeschrieben?
Wie
ist der Raum ge-stalt-et, beschaffen? Ein hoher Raum ¾ schmal, weit, offen, unbestimmt, oder, immer noch, prägend
¾ ?
Immer
steter in die Ge-wohn-heit — dem tieferen Gang, der Spur ge-rechter, bis die
Ein-silbigkeit, stimmt.
Selbst-bestimmt,
Tropfen auf Tropfen — mal schau-en.
Der
Abstand vom Nest mit dem kehligen Schreien und dem Recken der rosa Münder —.;
die Wärme, anziehende Beute-, Meute-Wärme nahm ab. Doch dann, mit einem Mal,
wieder der erschreckende Sturzflug, — das weich zappelnde Mäuschen im
Krumm-Schnabel.
Außer
der Spur, der angewöhnten Spur; da blieb niemand stehen, war noch niemand ¾. Und die Sonne an diesem Ort ¾ unbekannt im Anhalt ihres Scheins, ihres So-Sein.
Kein
spezieller Ton, kein herausgestellt Gewerktes ¾
ruhig be-ob-acht-en, was anklingt; in Wundern-Land ohne Vor-zug. Kein
Hinein-Nehmen-des oder Aussen-Vorne-Sein mehr; ¾
die kapriziöse Kunst des Alles-So-Da-Sein. Das Begehren des Un-gefähren.
Indifferenz;
leichter kühler Wind, doch die Strassen trocken; Stuhl geleimt und
auseinander-gebrochen.
Alles
da-ge-wesen; alle Hin-gabe; alle Sehn-suche; alle Körperlichkeit; so-viel
un-genommen, in der Er-innerung,
harrend—.
Begrenzung
für den Blüten-rand, Form.
Er-wecken
das Dehnen des Kopfes ¾
zurück, das Schließen der Augen und beid-seitig` Herabstreifen der Hände über
den bloßen Leib;
Erweckt,
¾ und spüren
die Scham, wie von Schönheit, berührt.
Sprache
am Lot-Punkt, bei fallender Geste; ¾
„Eine Runde an Alle!“ wirft und lacht.
Der
Nahestehende wird ein-geatmet; ¾
und dann, von Zeit zu Zeit,
frische, Luft not ¾ ein
Schattenwurf.
Der
Nahestehende wird ein-geatmet; ¾
und dann, von Zeit zu Zeit,
frische, Luft not ¾ ein
Schattenwurf.
Am
Grunde wirst Du ausgelöscht, getilgt, vielleicht nur noch verweht, ungestört;
das Blatt im Herbst, laissez faire; ¾
hieße dann wohl, und
alles himmlisch egal ¾.
Aus
der Gestörtheit hin zum Augenaufschlag; der Blick,
ungelenk und ängstlich — gegen-über.
Dieser
Zu-stand, dieses Strömen meiner Sprache; dieses Bild, Sprach-Bild —, und dann
die Ein-lösung immer wieder;
wieder
zu festigen den Schritt, die Figuren, auf dem Boden —.
Sprache
er-wählen — der Hau des Panthers durch die Stäbe.
Verletzt
und kindlich; ¾
über deiner Gestalt baut
sich die Schwere auf, die wir uns angetan haben, in der Engstirnigkeit, der Wut
und Blindheit ungewusster Handlungen und immer gegeneinander.
Ich kann nicht mehr, als aus dem Auto Dir zuwinken, sehen, wie deine
Kinder im Einkaufswagen spielen, ratternd den Berg hinauf.
Die
Linie ¾ Zeichen der
Grenz - Bewegtheit.
Der
Teller mit den roten Ornamenten und den Pommes frites und den Ketschubresten
beim Abspülen am Sonntag für den, der Küchendienst hatte; als die Eltern
langweiligen Mittagsschlaf hielten und die Kinder mit angezogenen Knien der
Sendung mit der Maus lauschten, bis der Spaziergang mit Händen in den
Hosentaschen stapfend über Waldwege entlang zum Kaffee führte, - Karo für die
Kinder und mit Koffein für die Eltern und dann der Schulranzen gepackt für
Montag und mit andersonstigen Spielereien der Festtag zu Ende ging — ;
da-morgens war Kirche.
Die
Töne hingen im Raum; und, als würde das Schließen der Augen des Geigers ihrer
Scham gemäß begegnen, sie sich nun,
vor-der-Sicht, langsam auf seinen wiegenden Körper
zu-bewegten, sich ihm
hingaben.
Herbstlich
reich, — windig, farbig, kühl und läßt den Kopf in den Kragen, schürzend
und genauer blickend, ziehen.
Neben
der Glut, ¾ das Ausatmen
der Glut, durch uns, in uns, mit uns — Ein-strandende.
Der
nackte Leib tanzt im wechselnden Rhythmus — nur für sich,
immer be-freiter, ¾ hörend, lauschend,
ersichtlich in größere, weitere Räume, — hin.
Bis
Du nicht mehr kannst als so und so und so,
¾ zu atmen.
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